Nach den moderaten 90km – irgendwie ist bei mir immer alles etwa gleich “moderat” – von gestern auf der Ironman Strecke, folgte heute früh bei schönstem Sonnenschein das Schwimmen im Meer und anschliessend am späteren Nachmittag nochmals eine Einheit von 90km in hügeligem Gelände.
Zum Schwimmen kann ich nur sagen: So wie erwartet. Das Salzwasser schmeckt übel. Ich gehöre zu denen, die walmässig – mit dem Mund offen – planktonfischend schwimmen. Und genau das muss ich mir dringend abgewöhnen. Was sich im Übrigen äusserst positiv auf meine Atemtechnik auswirkt, denn die Lösung ist durchgängiges Ausatmen unter Wasser. Der zweite Punkt – aber auch dazu bleibt noch Zeit bis Kalmar – ist die Orientierung im Meer. Denn im Gegensatz zum See, ist der Wellengang deutlich höher und das macht die Orientierung anspruchsvoller. Ohnehin habe ich diesem zweiten Punkt im Hallenbad zuwenig Aufmerksamkeit gewidmet. Baustelle erkannt – weiterarbeiten!
Nach einem ausgedehnten späten Mittagessen machte ich mich dann auf eine Runde ins vermeintlich flache Umland. Und da passierten einige spannende Dinge. Dazu folgende (für viele trivialen) Erkenntnisse, die sich im Verlaufe dieser Strecke abzeichneten:
Wenn Du alleine fährst, kannst Du Deine Leistung nur schwer einordnen. Einziger objektiver Indikator wäre ein SRM (misst die Kraft in Form von Watt). Gerade auf langen und flachen Steigungen hatte ich den Eindruck, dass ich zuwenig Kraft habe. Vielleicht lags an den 90km von gestern und den Kilometern an den Vortagen oder aber auch daran, dass das Terrain gar nicht so einfach war, wie es sich mir darstellte. Auf jeden Fall würde die Fahrt zu zweit oder in der Gruppe hier klar aufzeigen, ob es sich um eine Schwäche oder äussere Faktoren handelt. Auf dem Rückweg von Arta Richtung Alcudia stellte ich dann nämlich fest, dass rund 15 der 20km eine einzige Steigung waren. Die bis zeitweise rund 70km/h auf dem Rückweg bestätigten dies. Also war meine Leistung gar nicht so schlecht.
Zwischendrin ein Highlight in der Auffahrt zur Ermite de Betlem. Ich hatte zwar im Einstieg das Gefühl, dass auch hier die Luft raus sei. Dieses Gefühl löste sich dann aber und den zweiten, steilen Teil dieser 2m breiten und 7 – 10% ansteigenden Serpentinenstrasse drückte ich dann förmlich weg. Die 3 Kilometer flogen genau so schnell an mir vorbei wie die Radfahrer, die ich überholte. Bleibt die Feststellung, dass sich in meinen Oberschenkeln doch einiges getan hat.
Für Gabi gings dann nach 60km Trainingsfahrt im hügeligen und windigen Gelände nochmals auf den letzten Teil der Ironman-Strecke, der relativ flach aber extrem windexponiert ist und hier bot sich mir die Möglichkeit, immer wieder auf Radgruppen aufzufahren und daran vorbeizuziehen. Unglaublich, welche Motivation das im Kopf auslöst, wenn Du realisierst, dass Du richtig zügig durch die Ebene zischt. Der Blick auf den Tacho bestätigte denn auch Geschwindigkeiten zwischen 36km/h und 43km/h. Und das bei windigen Verhältnissen. MIt den „sehr harten 20 Minuten“ zum Trainingsabschluss war ich mehr als nur zufrieden. Zum Schluss gings dann nochmals eine flache Rampe auf rund 60m hoch, die ich förmlich wegdrückte.
Mit dieser Fahrt ist mein Radtraining hier auf Mallorca beendet. Morgen Donnerstag folgt noch ein Lauf- und Krafttraining und am Freitag dann ein Ruhetag – Superkompensation. So sollte ich am Samstag dann einigermassen ausgeruht auf die 167km und 2‘500 Steigungs-Höhenmeter starten können. Mal schauen, welches Wechselbad mich dann erwartet. Vorteil: es fahren noch einige andere mit. Ich werde also nicht der einzige sein, der dann und wann an seine Grenzen stösst.
Hier die landschaftlichen Häppchen. Ein Radfahrer-Privileg:
Mit dem Plankton musst du gut aufpassen, besser Mund zu!
Auf der einen Seite würdest du gleich beim Schwimmen auch verpflegt werden (Salzhaushalt, Plankton…) aber andererseits sind das nicht unbedingt die passenden Nahrungsergänzungsmittel!
Wenn ich mich noch richtig aus dem Biologieunterricht erinnere besitzt Plankton viele Ballaststoffe!
Daher nicht so empfehlenswert! 😉
LG Tom
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