Nachdem ich nun den gesamten Winter hindurch meine Radfahrten auf Samstag und die Schwimmeinheiten auf Sonntag gelegt hatte, starte ich nun im Frühling sonntags mit dem Rad. Denn die langen Radfahrten (mein Coach hat die im neuen Plan nun wie erwartet verlängert) kann ich nur sonntags umsetzen. Normalerweise morgens, heute aufgrund besonderer Umstände kurz nach 12 Uhr. Da Sohn Max einen Karate Einsatz in Jona hatte, sollte es dann auch für die erste grössere Ausfahrt die Ironman 70.3 Strecke von Rappi sein.
Und gleich vorweg, meine grösste Herausforderung heute war mein Rennrad. Denn meine Triathlonmaschine habe ich am Samstag definitiv weitergegeben und das schwarze Raumschiff wird wohl erst anfangs April eintreffen. Und nachdem ich den Winter hindurch intensiv in der Aeroposition gearbeitet hatte, machten sich zügig ganz bestimmte Muskelpartien bemerkbar. Ebenso hatte ich vor allem auf den Geraden das Gefühl, dass ich nicht vorwärts komme. Von den langen Abfahrten in der “aufrechten” Rennradposition sprechen wir erst gar nicht. Aber eigentlich auch nicht wichtig. Denn es war eine Ausfahrt und im Plan stand nichts von All out oder ähnlich.
Die Strecke hat sich nicht geändert. Also stellte sich für mich die Frage, was hat sich bei Dir verändert?
Auf der langen Gerade nach Schmerikon wurde ich von deftigen Winden begrüsst. Über mir zeigte sich ein Föhnfenster und der Wind kam geradewegs aus der Linthebene auf mich zu. Also Gas raus, so zügig wie möglich im moderaten Bereich. Die Winde stellten sich mir auf jeder Strecke ostwärts in den Weg. Auf der zweiten Runde dann wurden sie noch stärker.
Ein durchwegs besseres Gefühl hatte ich in den Steigungen. So konnte ich in der Auffahrt nach Goldingen heute grössere Gänge fahren als bisher, ohne dabei den Puls über die Schwelle zu jagen. Überraschend gut und stark fühlte sich heute The Beast an (zweite, kurze Steigung), nicht ganz so gut der Witches Hill, aber dennoch besser als letztes Jahr.
Die Fahrt heute zeigte, dass die Vorbereitung gut ist. Das Niveau ist im Vergleich zum letzten Jahr deutlich höher. Aber es bleibt noch sehr viel zu tun, denn die Rolle kann erfahrungsgemäss Strassen nicht ersetzen (was nicht heisst, dass man nicht auf die Rolle soll, Herren!) und die gewonnene Kraft und Technik muss richtig auf die Strasse. Hoffen wir, dass das Wetter in den kommenden Wochen besser mitspielt als letztes Jahr. Und dass mein Plasma bald eingeflogen wird. Denn eines ist klar: Mit den Zipp Rädern und der grösseren Scheibe, werde ich zwischen Schmerikon und Rapperswil sowie auf den langen Abfahrten deutlich mehr als letztes Jahr bewegen können.
Der Knüller des Tages waren aber die harten 30/30er nach der Ausfahrt. Da gibt’s noch viel zu tun. Die neuen Scott T2 Comp fühlen sich zwar gut an, die Beine waren aber ziemlich hart und schwer. Und das Fiasko auf der Laufstrecke vom letzten Jahr will ich tunlichst vermeiden.
Fazit von heute: 15 Minuten hinter meiner Radzeit vom letzten Jahr im Rennen und das “easy” bis “moderat”. Dabei blieb ich immer unter der Schwelle und fuhr mit dem Rennrad. Hinzu kamen die Winde, die wir letztes Jahr nicht hatten. Entsprechend bin ich zufrieden. Glasklar ist aber nach dem heutigen Tag, dass jetzt die langen Sonntagsfahrten stattfinden müssen. Und last but not least, die Strecke in Rappi werde ich jeden zweiten Sonntag fahren. So kriege ich das Ding in den Griff. Und dann gibt’s wie immer nach jedem Radtraining einen harten 30/30er bis das Gefühl wieder sitzt.
Auf der Strecke