Mit 1:43:54.7 bin ich an meinem Ziel “sub 1:40” klar vorbeigeknallt. Und ich weiss auch wieso. Denn bereits in den Oktobertrainings habe ich festgestellt, dass ich zurzeit nur ganz schwer unter 5 Minuten pro Kilometer laufe. Die Highlights waren selten.
Heute früh habe ich mich direkt hinter Katrin Dörre (Pacemaker 1:40) eingereiht. Und eigentlich hätte ich es wissen müssen, die Dame ist mit deutscher Genauigkeit eine Pace von 4:45 gelaufen. Auch in den ersten Steigungen. Sehr schnell hatte ich den Eindruck, dass ich muskulär nur schwer mithalten kann. Dieser Eindruck verflog dann aber langsam. Dennoch, die Pace war für mich an diesem Tag zu schnell. Bei Kilometer 10 realisierte ich, dass ich bereits seit einigen Minuten im hochroten Bereich laufe (Puls 180++) und mir war klar, dass ich diesen Speed nicht halten könnte. So liess ich Katrin ziehen und schaltete auf meine 5 Minuten pro Kilometer zurück, die ich dann auch nur zeitweise halten konnte. So langsam ging mir der Sprit aus, die Fahrt im obersten Tourenbereich rächte sich. Gegen Ende fand ich wieder einen vernünftigen Schritt und ich konnte das Rennen dann doch noch locker und mit einem guten Gefühl finishen. Zwar deutlich über meinem Ziel, jedoch unter meiner letzt jährigen Zeit (1:44:45.9).
Die Frage, die ich mir im Ziel stellte war: “Lag es nur an Deinem Kopf? Hättest Du das Ding nicht doch wie geplant nach Hause fahren können?” Denn immerhin war der letzte Kilometer ein lockerer und guter Lauf und es war nicht meine Muskulatur, die mich an der Zeit hinderte sondern wohl eher der Kopf bzw. meine vermeintlichen körperlichen Grenzen. Für mich hier und jetzt auch egal. Ich freue mich jetzt, meinen neuen Trainingsplan umzusetzen und auf mein Ziel in Rapperswil hinzuarbeiten. Kraft, Grundlagen und Ausdauer. Nicht, das was ich zwingend auf dem Halbmarathon brauche.
Meine drei Weggefährten legten hingegen Knallerzeiten hin (1:23). Für die war Luzern ein wichtiges Ziel. Und so sagte es einer der Drei:”Ich habe mich darauf eingestellt.” Und es war auch für Ihn definitiv eine Kopfsache. Wie sonst kann jemand eine Pace von unter 4 Minuten pro Kilometer laufen? Nur mit dem Körper geht das nicht. Der Kopf muss stimmen. Einmal mehr.
Also dann. Ich bin nicht traurig und auch nicht enttäuscht. Ich geniesse das, was ich in den letzten Wochen ausserhalb des Sports erlebt und umgesetzt habe. Es war ein schöner Lauf, bei anfangs sensationellem Wetter. Und die Organisation sowie die Zuschauer entlang der gesamten Strecke waren ein echter Hit. Gerne wieder. Unter 1:40 😉 Denn nächstes Jahr ist das Jahr, in dem die Zeiten von 2010 unterboten werden sollen.
Der Kopf läuft immer mit und auch im Training will man erstmal versuchen, bestimmte Reizschwellen zu unterbieten. Nach dem Wettkampf denkt man immer, dass noch was drin gewesen wäre. War es aber manchmal dann doch nicht.
An der Viererpace muss man hart beißen, erstmal im Training, dann im Wettkampf. Irgendwann klappts dann.
Und 2011 werden die Zeiten geknackt, aber die, die Du 2010 noch setzen kannst. Willst.
LikeLike
Auch hier, wie immer Recht, Sven. Die 15 Sekunden pro Kilometer muss man manchmal suchen. Ich habe nun etwas Distanz davon genommen, konzentriere mich auf die Dinge, welche mir den Speed im 2011 bringen könnten und werde dann 2011 wieder gezielt “messen”. Aber auch schnelle Einheiten muss ich gezielt ins Training einbauen. Denn der Weg von der langen zur kurzen Muskelfaser ist bekanntlich schwerer als der umgekehrte. Mal schauen, was passiert.
LikeLike