In der Krise steckt die Erkenntnis und die Kraft

Nach einer echten und langen Trainingspause von anfangs bis fast Ende September sollte am 25. September mein Speed-Training für den Halbmarathon in Luzern starten. Ziel: deutlich unter 1:40. Und alles kommt nun doch anders. Oder doch nicht?

Begonnen hat es damit, dass auch mich dieser blöde Virus erwischt hat. Oder zumindest gestreift. Als ich dann am 25.9. erstmals das Lauf-ABC gemeinsam mit meinen Coach absolvierte, spürte ich auf dem anschliessenden langsamen Lauf sehr schnell, dass mein Körper Reserven mobilisieren muss. Physisch geschwächt und vor allem mit einem extremen Muskelkater – der sonst ungenutzte Adduktor Gracilis lässt grüssen – startete ich in eine harte Woche und war sportlich für weitere zwei Tage ausser Gefecht. Ins Hallenbad konnte ich nun wegen der Erkältung nicht, also gings auf die Rolle locker treten. Am Mittwoch dann ging es mir schon deutlich besser und ich absolvierte das Lauftraining auf dem Laufband (Intervalle im Halbmarathon- und 10km-Tempo kombiniert mit Steigungsläufen). Schrecklich, denn seit langem wieder konnte ich in einem Training die angestrebte Intensität nicht über den ganzen Umfang hinweg halten. Am Donnerstag machte mir die Arbeit einen Strich durch die Rechnung (wenigstens konnte ich 30 Minuten Krafttraining absolvieren) und am Freitag wars ein Todesfall im engsten Familienkreis. Das Training am Samstag (erneut Intervalle im Bereich 85% der maximalen Leistungsfähigkeit) konnte ich erneut nicht im vollen Umfang absolvieren. Das erste Highlight dann diesen Sonntag eine zweistündige Ausfahrt im herbstlichen Sihlwald mit zwei hochmotivierten kleinen Jungs.

Es wäre nun ein Einfaches, die Übung abzubrechen und Gas rauszunehmen. Doch Luzern ruft. Deshalb werde ich versuchen, die Intensitäten zu halten und die Umfänge im “harten Bereich” wo nötig etwas anzupassen und mit leichteren Umfängen aufzufüllen (Statt 10×300 in 3:36, z.B. 7×300 und füllen mit 3×300 im Renntempo). Gerade die kurzen, harten Einheiten haben mir im letzten Halbjahr gefehlt. Letztendlich war das Ziel ein anderes. Und ich habe ausschliesslich für die Ausdauer im mittleren Pulsbereich trainiert. Vielleicht ist es auch nur ernüchternd zu erleben, dass ich mir die Rennhärte genauso hart erarbeiten muss wie die Ausdauer im letzten Halbjahr. Und kurzes, hartes Training ist deutlich brutaler als langes Ausdauertraining. Was man in der Ausdauer rein mental hinkriegt, muss der Körper im kurzen Härtetraining erst einmal abliefern. Und gerade in solchen Situationen spürt man gut, dass wir aufgrund körperlicher und äusserer Faktoren nicht immer Gleiches leisten können.

Das Ziel für Luzern ist nun schöner, runder Lauf und das Mithalten in der 1:40er Gruppe. Das wären 5 Minuten weniger als letztes Jahr. Denn im Rudel geht es besser. Und vielleicht hat mir das diese Woche ganz einfach gefehlt. Es bleiben ja noch 3 1/2 Wochen Training und der Glaube, dass mich das Training noch zu einer richtig guten Form führt 😉

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