Als ich meinem Coach Gilbert von meinen Ziel Powerman erzählte, meinte er: “Tja, dann wirst Du wohl auch mal im Regen fahren müssen und kannst nicht auf die Rolle ausweichen.” Letzte Woche konnte ich meine ersten, intensiven Regenerfahrungen in diesem Jahr machen. Jedoch brach ich die Übung völlig durchnässt und mit einem platten Schlauchreifen rund 20km vor der Haustüre ab. Und prompt hat mich mein Coach Gilbert “ausgelacht”. Aber er ist ein guter Coach und nach dem Auslachen kommt deshalb immer ein Motivationskick. Und immer dann, wenn er meinen Ehrgeiz in Bewegung setzen will, erzählt er von den Resultaten oder Leistungen seiner Frau. Und die ist mal ganze 3 Stunden im Regen gefahren und hat auch noch den Plattfuss repariert. Tja, der Gilbert ist ein schlauer. Aber ich auch.
Da absehbar war, dass es heute regnen wird, habe ich mich mit meinem Geschäftspartner zu einem Treffen in der Zentralschweiz verabredet. Den Termin habe ich so gesetzt, dass ich a) dahin radeln musste (da ich heute keine anderen Zeitfenster fürs Training mehr hatte) und b) früh raus musste, nachdem ich gestern ausgeschlafen hatte. Und es kam wie es kommen musste, es hat geschifft. Richtig schön. Und die Temperaturen waren durchnässt knapp erträglich. Jedenfalls schüttete ich bei meinem Zwischenziel in der Zentralschweiz meine Schuhe aus und beide knöchelhohen Socken zusammen ergaben auch rund einen halben Deziliter.
Also Gilbert. Ein Orkan war es nicht. Aber ich bin jetzt ein richtiger Mann. 4 Stunden im Regen mit einem soliden 30er Schnitt (EASY stand auf dem Plan) und einer 70er Kadenz sind für mich eine solide Leistung. Den Double-Heart-Break-Hill von der Sihl hoch zu unserem Haus habe ich heute sehr zügig und kraftvoll, man könnte fast sagen filmreif, hingelegt. Ich denke, es kann kommen was will. Die letzte Disziplin: Fahren im Schiff habe ich hiermit auch vorbereitet. Sollte es in Zofingen regnen, dann werde ich mit einem veltop starten. Werde jetzt noch abklären, ob die das Ding zulassen – wegen der aerodynamischen Vorteile.
Eine kleine Bemerkung sei mir hier noch erlaubt, Gilbert: 4 Stunden und nicht nur 3 Stunden im Regen. Leider ohne Reifenwechsel, dafür mit Sand zwischen den Zähnen.