Hatten wir das Thema nicht schon? Rolle. Pfui. “Draussen ist die wirklich Welt”, höre ich immer wieder. Seit die Sonne sich von der schönen Seite zeigt, gehe auch ich jetzt auch raus und absolviere nun auch das letzte Drittel meiner Radeinheiten in der freien Wildbahn. Die Kraft- und Kraftausdauer-Einheiten.
Aber so einfach ist das nicht. Meine Spezialeinheiten sind so was ähnliches wie Krafttraining an der Maschine und da kann ich auf der Rolle präzise wie ein Uhrwerk arbeiten. An allem. Dem Tritt, der Position, der Atmung usw. Ganz anders draussen. Zum Beispiel heute bei der 1,2,3,4,5,5,4,3,2,1,1,2,3,4,5 im höchsten Gang mit einer Kadenz von ca. 55. Super Übung die mir Kraft abverlangt, den Puls aber moderat hält. Doch was tun, wenn die Strassen uneben sind und ich bei tiefer Kadenz nicht moderat drücken und ziehen kann? Was tun, wenn die Fahrt so richtig schön im “Biss” unterbrochen wird wegen einem Fussgänger, einem Rotlicht oder einem anderen Fahrzeug?
Man kann es drehen und wenden wie man will. Punkto Effizienz (Zeit vs. Output) und Effektivität (Resultat der Arbeit) bleibt die Rolle für Spezialübungen ungeschlagen. Für den Rest gehe ich auch weiterhin raus und stelle mich den Steigungen und Wellen, der Sonne, dem Wind und allen anderen Herausforderungen der Natur. Und vielleicht finde ich ja eine Strecke mit leichter Steigung ohne Ampeln, Fussgänger und Fahrzeuge, wo ich ungestört 60 Minuten konzentriert treten kann. Den letzten Versuch werde ich bei uns hinter der Haustür starten mit der Montagsübung 25x1m mit vollem Widerstand im schwersten Gang und einer 40/45er Kadenz.
Und da wäre noch ein weiterer Vorteil der Rolle. Viele Athleten mit denen ich spreche, verzichten bei schweinischem Wetter auf das Radtraining oder finden eine “andere Lösung”. Ich hingegen halte an meinem Trainingsplan fest und setze das Training genau so um, wie vorgesehen. Ad hoc Ruhetage gibt’s deshalb nicht. Die konstante Weiterentwicklung nach Plan ist der Weg und Zofingen das Ziel.
Falls Ihr also irgendwo einen Knaller am Hang stehen seht, der krampfartig und fast stehen der Berg hinaufkriecht, dann ist das mit grösster Wahrscheinlichkeit der Utz. In diesem Falle bitte ich um folgendes Vorgehen: leichten Gang einlegen und zügig ohne Bemerkung oder seitlichen Blick vorbeifahren. Ich danke es Euch.