Kinder aktivieren

Vielen von uns gelingt es nicht, die Kinder für unseren Sport zu gewinnen. So, dass sie aus freien Stücken und mit viel Freude mitmachen.

Obwohl es mir gelungen ist, finde ich das Rezept dazu nicht. Mein Sohn Max (12) macht seit einigen Jahren Kampfsport und gewann an seinem ersten internationalen Turnier den EM Titel in seiner Alters- und Gewichtsklasse. Es stellte sich heraus, dass ihm und uns nichts besseres passieren konnte. Denn es passierte dasselbe wie uns in dieser Situation:
1. Energie und Motivation “à gogo”
2. Neue Ziele in Sicht
Ersteres kann bei einem zunehmends pubertierenden zwölfjährigen auch zu unerwünschten Nebenerscheinungen führen. Gesamthaft betrachtet aber überwiegt die positive Energie, die sich auch in den schulischen Leistungen niederschlägt. Wobei ich ergänzen muss, dass sich die Energie langsam wieder legt.  Zweiteres sorgt dafür, dass weitere sportliche Aktivitäten in der Freizeit stattfinden und dass negative Aktivitäten oder Verlockungen ihren Reiz verlieren. Hier entsteht im Hinblick auf nächste Ziele der Druck, welcher der schwindenden Energie positiv entgegen wirkt.

Zurzeit laufen wir beide im Lauftraining – noch kratzt er nicht an meinen Fersen 😉 – und sein reiner Karate-Trainingsumfang erhöht sich im Hinblick auf die Weltmeisterschaften im Mai in Portugal nun zunehmends in Richtung 6 Stunden je Woche. Wir ergänzen das mit Grundlagen und harten Läufen für die Ausdauer und “Bissfestigkeit”. Kein Druck, nur das Ziel vor Augen. Für bis zu 12 Minuten dauernde Kämpfe (“full out”) ist dieses Training eine gute Unterstützung. Letztendlich haben wir alle gelernt, dass wir immer noch einen zusätzlichen Gang finden, auch wenn der Körper eigentlich ein Nein sendet. Für ihn ist das Lauftraining mit anderen Athleten – darunter ist auch Ronnie Schildknecht und einige ganz starke Jungs aus dem Tempo Sport Team – zum wöchentlichen Highlight geworden.

Schaut Euch mal das Video auf Youtube an. Es ist ein Zusammenschnitt von 12 Minuten Kampf. In diesem Tempo. Eigentlich ein richtig hartes Intervalltraining 😉 Die Anzüge waren nach diesem Kampf komplett durchnässt.

Let’s hope, dass die Erfolge anhalten, neue Ziele kommen und die Motivation anhält. Wir Erwachsenen setzen uns unsere Ziele selber. Bei Kindern ist das etwas anders. Und bei Teenagern gleich nochmals. Da setzt Papi keine Ziele mehr. Aber ich denke, dass ich ihn ein wenig motivieren kann. Zumindest solange, wie ich im Lauftraining noch in den stärkeren Gruppen laufe und in der Züri Marathon Staffel die längste Strecke nehme. Ohne Vorbild geht nichts.

3 comments

  1. Hier noch eine Anmerkung, die mein Hirn erst heute früh erreichte.
    Eigentlich könnte man ja auch sagen der Vater Utz ist ein Glückspilz. Denn das mit der EM ist halt einfach passiert. Ein talentierter Junge.
    Wenn ich an all die Diskussionen denke, in denen wir Fussball und Karate verglichen und dann entschieden, dass er in einem Club Fussball spielen, das Karate aber nicht aufgeben darf, dann denke ich, ist das Resultat nicht einfach nur Zufall. Immer wieder musste ich einen neuen Anreiz suchen oder Sichtweisen aufzeigen, die ihn auf den alten Pfad zurückführten. Letztendlich sind Samstage und Sonntage an Fussballfeldern kein Zucker schlecken. Wir verbringen diese jetzt in Turnhallen … mit deutlich anspruchsvollerem Publikum 😉

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